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Mezzosopranistin Deniz Uzun etabliert sich mit ihrer “prägnanten, klaren Stimme” (Süddeutsche Zeitung), ihrer “großartigen Projektion” (Bachtrack), sowie mit der “Wärme und Ausgeglichenheit” ihres Klanges (Seen and Heard International) auf der Opernbühne.

BiOGRAFiE

über deniz uzun

ÜBER DENiZ

Deniz Uzun gab ihr erstes Konzert im zarten Alter von 6 Jahren. In Mannheim geboren und von klein auf gefördert, fanden ihre Auftritte regelmäßig sowohl auf der Opernbühne als auch bei Konzertveranstaltungen schon während ihrer Schulzeit im In- und im Ausland statt. Mit 16 folgte ein Vorstudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe bevor sie ihr Lied- und Konzertstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Mannheim bei Prof. Snezana Stamenković abschloss. Seit 2013 arbeitet die Mezzosopranistin zusammen mit Oylun Erdayi an ihrer stimmlichen Weiterentwicklung.

Im weiteren Verlauf ihres Studiums ermöglichten ihr die Friedrich-Ebert-Stiftung und ein Fellowship der Georgina Joshi Foundation ein Studium in den USA an der Jacob School of Music in Bloomington Indiana. Dort erhielt sie im Jahre 2015 ein Artistic Diploma unter der Federführung von Prof. Carol Vaness. Ihre ersten Erfolge feierte sie mit den Partien „Isabella" in L’Italiana in Algeri und „Ruggiero“ in Alcina.

Einen weiteren Einblick in die Berufswelt erhielt Deniz an der "Internationalen Meistersinger Akademie" in Nürnberg, geleitet von Edith Wiens. Ferner wurde sie schon während ihres Studiums regelmäßig vom Festspielhaus Baden-Baden engagiert, zunächst im Young Artist Programm zusammen mit der Berliner Philharmonie in der Produktion Cendrillon, später in der Neuproduktion von Rolando Villazons La Traviata und in der Titelrolle L´Italiana in Algeri für Kinder. Zurück in Europa wurde sie Mitglied des Opernstudios an der Bayerischen Staatsoper. Hier zeigte sich früh, dass sie sich Ihrer schauspielerischen Möglichkeiten sehr bewusst ist. Die Interpretation der „Florence Pike“ in einer Neuproduktion von Albert Herring wurde in einer Rezension der Süddeutschen Zeitung folgendermaßen beschrieben: „Uzun […] verfügt über eine schon irritierende Präsenz. Auf sie achtet man immer, hören tut man sie eh, ihre Altstimme ist nah am Phänomen, prägnant, klar und von einem Volumen, das man dem schlanken Körper nicht zutraut.“

Als ehemaliges Mitglied des Opernhauses Zürich (2016-2021) konnte Deniz in Rollen wie „Hänsel“ in Hänsel und Gretel, „L’Enfant“ in L'Enfant et les Sortilèges, „Ronja“ in Ronja Räubertochter, „Jacob“ in Gold, „Lucilla“ in Scala di Sieta, „Zelim“ in Vivaldis selten aufgeführter Oper La Verita in Cimento, sowie „Sonyetka“ in Lady Macbeth von Mzensk, „Page“ in Salome und „Krista“ in Vec Makropulos aufblühen. Ein weiterer Höhepunkt war ihre Rolle als „Ino“ in einer Produktion von Semele unter der Regie von Robert Carsen, musikalisch geleitet von William Christie, mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle. Gastengagements führten sie an die Oper Tel Aviv, das Cyprus Symphony Orchestra, das Jūrmala Festival in Lettland, zu Konzertaufführungen mit Fabio Luisi und dem Danish Radio Symphony Orchestra sowie dem Dallas Symphony Orchestra und zu den Salzburger Festspielen 2020 und 2021, wo Deniz die Rolle der „Third Maid“ in Elektra unter der Leitung von Franz Welser-Möst verkörperte. Während der Pandemie gab Deniz drei Liederabende mit dem Titel „Opera goes folk“, begleitet von Yulia Levin am Opernhaus Zürich, als Ersatz für ihre abgesagten Rollendebüts als „Olga“ in Jewgeni Onegin und „Bradamante“ in Alcina.

In der Spielzeit 2021/2022 gab Deniz ihr Debüt an drei Häusern, wobei sie die Titelrollen in Dido und Aeneas am Teatro Massimo Palermo und Carmen am Landestheater Salzburg übernahm, sowie „Olga“ in Jewgeni Onegin an der Komischen Oper Berlin. In halbszenischer Version sang Deniz die Titelrolle in Zanetto (Mascagni) in Zürich und Lugano, und in einer konzertanten Aufführung gab sie ihr Debüt in Frankreich als „Isaura“ in Tancredi beim 40. Festival International d'opéra baroque et romantique in Beaune unter der Leitung von Jérémie Rohrer.

In der folgenden Saison 22/23 trat sie dem Ensemble der Komischen Oper Berlin bei und erhielt Anerkennung von der Presse als „Una Donna“ in Intoleranza 1960. Die Neue Musikzeitung schrieb u.a.: „durch ihren ausdrucksstarken Ansatz zu dieser Rolle entdeckt Deniz Uzun Spuren der Belcanto-Tradition“. Später gab Deniz ihr Rollen- und Hausdebüt als „Orlofsky“ in Die Fledermaus am Teatro Carlo Felice und kehrte ans Opernhaus Zürich zurück, um als „Luigia“ in Viva La Mamma an der Seite von Ambrogio Maestri zu debütieren. Anschließend übernahm sie ihre erste Wagner-Rolle am Müpa Budapest als „Waltraute“ in Götterdämmerung unter der Leitung von Ádám Fischer.

Leidenschaftlich im Lied- und Konzertgenre präsentierte Deniz kürzlich ein französisches, englisches und deutsches Liederabendprogramm beim wiederbelebten Festival Capuchos 2023 in Portugal zusammen mit dem Pianisten David Santos. Dabei erhielt sie große Anerkennung vom Scherzo Magazine für ihr „einwandfreies Französisch, ohne den geringsten Hauch eines deutschen Akzents. Diese Sängerin, von der wir bisher nichts wussten, entpuppt sich als Offenbarung: sicher in allen Registern, weiß sie ihre sehr homogene Stimme mit einem schönen runden und dunklen Timbre in den Dienst des Ausdrucks zu stellen, fein und sensibel... als Ergebnis wünschen wir uns nun, sie auf einer Opernbühne zu hören.“

Der Höhepunkt aller bisherigen Spielzeiten war die Saison 23/24, in der Deniz zum Dallas Symphony Orchestra zurückkehrte und im Ring des Nibelungen-Zyklus unter der Leitung von Fabio Luisi die Rollen der „Fricka“ und „Waltraute“ übernahm – die erste halbszenische Konzertversion in der Geschichte der USA. Sie kehrte auch zur gefeierten Inszenierung von Jewgeni Onegin unter der Regie von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin als „Olga“ zurück. Deniz gab stolz ihr Rollen- und Hausdebüt zur Saisoneröffnung am Teatro Lirico di Cagliari, wo sie unter der Leitung von Francesco Cilluffo die Rolle der „Rubria“ in Boitos selten aufgeführter Oper Nerone sang. In Konzerten war sie in der Berliner Philharmonie in Dvoraks Stabat Mater zu sehen und zu hören, später mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin in Mendelssohns Drei geistliche Gesänge unter der Leitung von Martyn Brabbins, mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz als „Engel“ in Dream of Gerontius im BASF Feierabendhaus und mit dem Gewandhausorchester Leipzig in Verdis Messa da Requiem unter der Leitung von Franz Welser-Möst, neben der heute wohl angesehensten Sopranistin Asmik Grigorian.

Deniz freut sich sehr auf die Saison 2024/2025, die mit Ravels Shéhérazade in Budapest mit dem MÁV-Orchester unter der musikalischen Leitung von Robert Farkas beginnt. Die Saison setzt sich mit einer Rückkehr zum Dallas Symphony Orchestra fort, wo Deniz den Ring des Nibelungen erneut verkörpern wird und die Rollen der „Fricka“ und „Waltraute“ übernimmt, gefolgt von ihrem Debüt mit dem renommierten Orchestra Sinfonia di Milano in Verdis Messa da Requiem unter der Leitung von Michele Gamba. Rollen- und Hausdebüts wie die Darstellung von „Polina“ in Pique Dame am Teatro Regio di Torino, „Mère Marie de L’Incarnation“ in Dialogues des Carmelites am Teatro la Fenice und „Maddalena“ in Rigoletto sowie „Flora“ in La Traviata bei den Tiroler Festspielen Erl werden Denizs bereits beeindruckendes Repertoire bereichern.

Uzun hat Auszeichnungen bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben erhalten. Zuletzt gewann sie den ersten Preis beim Elizabeth Connel 2022 International Singing Competition und im Jahr 2021 den Éva Marton Prize bei der 4. Ausgabe des Eva Marton International Singing Competition sowie den Elena Obraszova Prize beim Tenor Viñas Competition in Barcelona, Spanien. Im Jahr 2018 gewann Deniz drei Sonderpreise beim Belvedere-Wettbewerb und im Jahr 2015 stand sie im Grand Finale der Metropolitan National Council Auditions in New York City - als erste in der Türkei geborene Teilnehmerin im Finale des Wettbewerbs erhielt sie den Preis als „Beste junge Sängerin“ in Istanbul von der Semiha Berksoy Foundation im Jahr 2016 und den „Leyla Gencer Prize (Goldener Orpheus)“ von der Académie Nationale du Disque Lyrique in Paris.

Im Laufe ihrer Karriere hat Deniz mit Dirigenten wie Nello Santi, Simone Young, Oksana Lyniv, Kirill Petrenko, Vladimir Jurowski, Jakub Hrůša, Vasily Petrenko, Markus Poschner, Gianandrea Noseda, Gabriele Ferro, James Gaffigan, Patrick Lange, Adrian Kelly, Gabriel Feltz, sowie mit Regisseuren wie Barrie Kosky, Calixto Bieito, Robert Carsen, Andreas Homoki, Dmitri Tcherniakov, Krzysztof Warlikowski, Marco Štorman, Andrea Bernard, Fabio Ceresa, Nina Russi und Marie-Ève Signeyrole zusammengearbeitet.

Info
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"EiNE WAHRE ENTDECKUNG"

"Deniz Uzun war eine wahre Entdeckung in der Rolle der Rubria, mit ihrer technischen Perfektion, stimmlichen Ausdruckskraft, Feinheit im Phrasieren und großer Ausdrucksstärke."

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MUSiKALiSCHE EiNFLÜSSE

Bis heute beschäftigt sich Deniz intensiv mit dem Genre Lied. Barock und volkstümliche Lieder werden gerne von Deniz kombiniert, sodass sie in ihrer Freizeit gerne verschiedene Arrangements ausprobiert, zum Beispiel Lieder von Schubert, Ravel und Camille Saeint-Saens mit Harfe sowie Werke von Bach, Caccini, Bizet, Shostakovich, de Falla, sowie Volksmusik aus aller Welt mit Gitarre. Ihre musikalische Karriere wurde auch maßgeblich von zeitgenössischer Musik geprägt, zum Beispiel mit der Uraufführung von „Bis ins Unendliche“ von Rolf Rudin im Jahr 2004, das von Briefen inspiriert wurde, die Vincent van Gogh geschrieben hatte; später durch Werke von Aribert Reimann, Wolfgang Rihm und Christian Dachez. Im Jahr 2017 führte sie 13 Lieder auf, die von Postkarten inspiriert waren, die von Jurek Becker geschrieben wurden und von Miroslav Srnka komponiert wurden, in Konzerten in München und am Salzburger Mozarteum mit Tobias Truniger am Klavier. Während der Covid-Pandemie hat Deniz Uzun zusammen mit Yulia Levin eine Konzertreihe namens "Opera goes Folk" am Opernhaus Zürich ins Leben gerufen, die volkstümliche Arie Antike bis folkloristischen Liedern von Rodrigo Joaquín, Schostakowitsch, Kodály und Ravel umfasste.

Seit ihrer Jugend wurde Deniz nicht nur von der klassischen Musik inspiriert, sondern auch von einer vielfältigen Mischung aus Genres, Kulturen und Epochen, darunter Bands wie Karies Türküler, Replikas, Air, Radiohead, The Doors, Pink Floyd und System of a Down. Die Klänge der osteuropäischen Volksmusik, türkische Volksdichtung sowie jiddische und sephardische Lieder haben ihr Repertoire in verschiedene Richtungen erweitert. Ihre Leidenschaft für Weltmusik erreichte zwischen 2009 und 2013 ihren Höhepunkt durch zahlreiche Auftritte mit ihrer internationalen Band Alyuvar. Zuletzt trat sie im Februar 2022 an der Komischen Oper Berlin mit Kardes Türküler auf. Im August 2022 präsentierte Deniz mit E-Gitarre, Klarinette und Schlagzeug ein Programm mit dem Titel "Bosporus ride- honey&blood" beim Weltmusikfestival Inselsommer in Ludwigshafen, Deutschland, das türkische, russische und griechische Volksmusik umfasste.
Deniz ist neben ihrer sängerischen Tätigkeit eine leidenschaftliche Cineastin, Köchin, Gastgeberin, Tänzerin, Leserin, Schreiberin, Pianistin, Dj und Patentante.

Eine musikalische Karriere wie ihre wäre ohne die Unterstützung folgender Mentoren, denen hier ein besonderer Dank gebührt, nicht möglich gewesen: Oylun Erdayi, Annette Grossmann, Snezana Stamenkovic, Wolfgang Brendel, Andreas Poulimenos, Corradina Caporello, Kevin Murphy, Edith Wiens, Tobias Truninger, Carrie-Ann Matthesson und nicht zuletzt Yulia Levin.

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